Auch wenn diese Seite hilfreiche Anregungen bieten kann, ersetzt das hier zusammengestellte Wissen nicht einen Besuch beim Tierarzt!
Allergie – Was ist das?
Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem des Körpers auf körperfremde aber eigentlich unschädliche Umweltstoffe. Diese Umweltstoffe bilden die Allergene, sind also die Auslöser der Allergie. Der Körper reagiert mit der Ausschüttung von Antikörpern (IgE-Antikörper → Immunglobulin E), die normalerweise für die Parasitenbekämpfung zuständig sind. Die Antikörper kurbeln die Produktion bestimmter Hormone an, die an der Haut oder verschiedenen Schleimhäuten (z.B. Nase, Atemwege, Magen, Darm) zu Reaktionen führen.
Die Umwelt hält viele Allergene parat: Sie können in der Luft auftreten (z.B. Pollen, Hausstaubmilben, Pilzsporen) oder auch durch Kontakt (z.B. Putzmittel) oder die Nahrung/das Futter (z.B. Getreide, Konservierungsstoffe) aufgenommen werden. Prinzipiell kann jedes Protein (Eiweiß) für einen Körper allergen sein und somit als Auslöser einer Allergie in Frage kommen, wobei wasserlösliche und stabile Proteine häufig Allergien des Typs I (mit Sofortreaktion) auslösen.
Die Erscheinungsbilder von Allergien unterscheiden sich bei der Katze ebenso wie beim Menschen – sie können von Magen- oder Darmbeschwerden (Erbrechen, Durchfall) über Juckreiz (Kratzen, Haarausfall, häufiges Lecken) bis hin zu Atemproblemen und Asthma reichen. Es können einzelne Symptome auftreten oder auch mehrere in unterschiedlichen Stärken zu unterschiedlichen oder auch gleichen Zeitpunkten. Dabei tritt Asthma in erster Linie bei Inhalationsallergenen (z.B. Pollen, Hausstaubmilben) auf, während Magen-Darmbeschwerden vor allem bei Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten zu finden sind. Juckreiz ist häufig mit Flohbissallergien assoziiert, kann aber ebenso bei Futtermittel- oder auch Inhalationsallergien auftreten. Die Stärke der Symptome variiert ebenfalls stark von Fall zu Fall. Während einige Katzen schon früh immer wieder mit Erbrechen und Durchfall zu kämpfen haben, leben manche Katzen jahrelang mit der Allergie, ohne dass man ihnen das stark anmerkt oder entwickeln die Allergie auch erst zu einem späteren Zeitpunkt. Wie schnell nach Aufnahme des Allergens eine Reaktion bemerkbar ist, variiert ebenso stark: Bei Katzen zeigen sich Reaktionen vom Sofort-Typ (innerhalb von Sekunden bis zu wenigen Stunden) bis hin zum Spät-Typ (bis zu 3, 4 Tage oder länger) nach Aufnahme eines Allergens.
Allergien zu diagnostizieren ist häufig langwierig und erfordert vom Besitzer die Zusammenarbeit mit dem Tierarzt sowie Geduld, Konsequenz und genaue Beobachtungen. Als hilfreich hat sich hier das Führen von einem Tagebuch erwiesen, um auch später den Verlauf noch gut nachvollziehen und Rückschlüsse bei verzögerten Reaktionen ziehen zu können.
Ursachen
Die Ursachen von Allergien sind nicht vollständig geklärt. Diskutiert werden genetische Prädispositionen (in diesem Fall spricht man von Atopien), einzelne Bestandteile von Futtermitteln (z.B. BHA, BHT), Impfungen, Umwelteinflüsse (Rauch, Abgase, usw.), geringere parasitäre Belastungen, übertriebene Hygienemaßnahmen und anderes.
Diagnostik
So vielfältig, wie die Symptome sein können, so unterschiedlich ist auch die Diagnostik, die betrieben werden muss, um zu der Diagnose „Allergie“ zu gelangen. Häufig kann ein großes Blutbild Aufschluss geben, ob eine allergische Komponente oder eine andere Erkrankung ursächlich für die Beschwerden ist. Ebenso können aber auch Biopsien (Hautstanzen), Hautgeschabsel, Darmspiegelung, bronchoalveoläre Lavagen, röntgenologische Untersuchungen oder ähnliche diagnostische Verfahren notwendig werden. Wichtig erscheint mir, einen Tierarzt aufzusuchen, der sich mit der Thematik intensiv befasst und entsprechende Untersuchungen richtig durchführen und interpretieren kann. Ebenso kann es sehr hilfreich sein, sich selbst zu informieren. In den Links habe ich unter anderen sehr hilfreiche Informationsquellen aufgelistet, wo man auf viele Fragen Antworten finden kann.
Allergie vs. Unverträglichkeit
Immer wieder wird bei Reaktionen auf bestimmte Komponenten auch von „Unverträglichkeit“ gesprochen. Wo liegt aber der Unterschied zwischen Allergie und Unverträglichkeit?
Es besteht durchaus ein Unterschied zwischen Allergie und Unverträglichkeit. Dieser muss sich jedoch nicht unbedingt in den Symptomen oder der Stärke der Symptome niederschlagen. Der Unterschied besteht darin, dass bei einer Unverträglichkeit keine Beteiligung des Immunsystems nachweisbar ist. So können die gleichen Symptome durch Stoffe hervorgerufen werden, der Auslöser ist aber nicht direkt über Antikörper nachweisbar, da z.B. ein Nahrungsmittel eine direkte Reaktion des Körpers hervorruft ohne den „Umweg“ über das Immunsystem. Das bekannteste Beispiel einer Unverträglichkeit ist wohl die Milchunverträglichkeit (bzw. genauer Laktoseintoleranz) bei erwachsenen Säugern (beim Menschen ebenso wie bei Tieren): Diese entsteht durch einen Enzymmangel (Mangel an Laktase), wodurch die Laktose nicht ausreichend verstoffwechselt werden und so Symptome ähnlich einer Nahrungsmittelallergie hervorrufen kann.
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