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Majas Fotos und Wissenswertes über Allergien bei Katzen

Chicos Krankengeschichte

Chicos Symptome seit 1999

Schon von Anfang an als Chico zu uns kam, hatte sie immer wieder wunde Stellen am Hals. Zunächst dachten wir, dass sie in ihrem ehemaligen „Zuhause“ so sehr misshandelt worden war, dass sie die Wunden (und teilweise kahlen Stellen am Hals) davongetragen hätte. Doch auch nachdem sie schon einige Zeit bei uns war, tauchten immer wieder diese Stellen auf – und wir sahen sie nie kratzen. Aber es war nicht sehr schlimm, die Wunden heilten immer recht schnell wieder ab und der Tierarzt, bei dem wir aufgrund dessen einige Male vorstellig wurden, meinte, man solle es beobachten und abwarten, wie es sich entwickelt. Meist spritzte er Chico etwas gegen den Juckreiz – wie ich inzwischen den Unterlagen entnehmen kann Cortison – und schickte uns wieder nach Hause. Seit 1999 hat Chico zudem immer wieder mal erbrochen, zum Teil relativ häufig. Die Male, die wir deswegen beim Tierarzt waren, wurde eine Magenschleimhautentzündung diagnostiziert, ein Antibiotikum und etwas Magenberuhigendes gegeben und es wurde auch dann jedesmal besser.

Sommer 2006 bis Februar 2007

Ende Juni 2006 fing Chico dann wieder an, sich blutig zu kratzen. Doch es hörte nicht, wie wir es sonst gewöhnt waren, wieder von alleine auf sondern wurde immer schlimmer. Nach 2 Wochen gingen wir – wieder einmal – zum Tierarzt. Die jährliche Impfung war ja sowieso an der Reihe, da konnten wir das mit dem Kratzen auch gleich nochmal begutachten lassen. Der Tierarzt impfte und gab eine Salbe mit zum Auftragen auf die Stellen und etwas zum Desinfizieren. Zu Hause desinfizierten wir die Wunden und trugen die Salbe auf – mit dem Ergebnis, dass das Kratzen schlimmer wurde.

Im August ließen wir dann eine Biopsie (Hautstanze) und ein Hautgeschabsel machen, um die Ursachen herauszufinden. Laut Befund wurden weder Parasiten gefunden, noch andere Ursachen und es wurde erstmals der Verdacht auf eine Futtermittelallergie bestätigt. Zwar war die Diagnose nicht eindeutig – die Hautstanze zeigte lediglich eine chronische Hautentzündung – und es wurde ein Antiemethikum gegeben, um Parasiten komplett ausschließen zu können. Aber der Verdacht drängte sich auf und so beschlossen wir, Chico zunächst mit Diätfutter zu füttern.

Wir probierten Diätfutter, das auf einer Basis von Huhn bzw. Ente mit Reis beruhte. Der Juckreiz wurde jedoch mit der Fütterung dieses Futters nur noch schlimmer, so dass wir schnell beschlossen, eine Ausschlussdiät mit Chico zu machen.

Erste Ausschlussdiät mit Pferdefleisch

Wie häufig empfohlen, führten wir die erste Ausschlussdiät mit Pferdefleisch durch, ergänzt durch Reis. Chicos Juckreiz wurde nicht besser. Sie kratzte genauso häufig und intensiv wie zuvor. Wir gaben auf Rat der aufgesuchten Dermatologin Distelöl hinzu, was Chico aber nicht besonders gut akzeptierte. Der Juckreiz verbesserte sich auch weiterhin nicht. Wir wechselten von Reis auf Kartoffeln als Zusatz. Auch mit Kartoffeln verbesserte sich der Juckreiz aber leider nicht. Wir hielten diese Ausschlussdiät knapp 8 Wochen durch. Als Chico das Pferdefleisch immer weniger akzeptierte und ich schließlich um jedes bisschen Futter betteln musste, brachen wir die Ausschlussdiät ab. Eine hinzugezogene Tierheiltherapeutin schloss eine Futtermittelallergie aufgrund des negativen Ergebnisses der Ausschlussdiät aus.

Bioresonanztest und weitere Untersuchungsergebnisse

Die Tierheiltherapeutin führte einen Bioresonanztest mit den Haaren von Chico durch. Da ich gehört hatte, dass Allergietests wenig aussagekräftig sind und wir mit der Diagnostik sonst nicht weiter kamen, war mir jedes Mittel Recht, um Chicos Problemen auf die Spur zu kommen. Der Bioresonanztest ergab eine Empfindlichkeit der Nieren und eine Reaktion auf den schwarzen Schimmelpilz (Aspergillus niger). Daraufhin stellte ich dafür vorgesehene Schalen für eine Pilzkultur in der Wohnung auf, um zu sehen, wo eine erhöhte Konzentration von Schimmelpilzen vorlag. Das Ergebnis: Keine erhöhte Pilzkonzentration. Ein erneutes Blutbild ergab laut unserem Tierarzt eine chronische Niereninsuffizienz, das Ergebnis des Bioresonanztests schien sich also zu bestätigen. Chico bekam ein homöopathisches Mittel, um die Nieren zu unterstützen – am Juckreiz änderte das aber nichts.

Der Body

Ich fing langsam an, zu verzweifeln. Nichts schien zu wirken und wir kamen der Ursache des Juckreizes nicht auf die Spur. Seitdem wir wieder auf normales Futter umgestiegen waren (eine Futtermittelallerige schien ja ausgeschlossen), hatte sich zwar Chicos Appetit wieder verbessert, doch der Juckreiz blieb schlimm. Um Chico vor ihren Krallen zu schützen, nähte ich ihr einen Body aus einem alten Sweat-Shirt von mir. Entgegen meiner ersten Befürchtungen, akzeptierte Chico ihren Body und schien ihn fast schon mit Stolz zu tragen. Zwar brachte uns das bei der Ursachensuche auch nicht weiter, aber es war immerhin ein Schutz, der Chico davor schützte, sich den Hals immer weiter aufzukratzen. Nachdem Chico den Body an den Beinlöchern mit der Zunge immer weiter „aufribbelte“ und die Krallen am Hals bald durch den dünnen Stoff durchkamen, verbesserte ich den Body immer weiter:

  • im Nacken nähte ich einen Lederflicken auf, damit die Krallen nicht so schnell bis zum Hals vordringen konnten
  • ich nähte die Beinlöcher um
  • ich verwendete Jeans-Stoff
  • ich nähte einen Body, der im Rücken mit Klettband geschlossen wurde, so dass ich Chico den Body nicht mehr über den Kopf ziehen musste

Informationssuche

Ich begann, mich selbst auf Informations- und Ursachensuche zu begeben. Meine Recherchen und Empfehlungen führten mich auf die Yahoo-Groups SiebenKatzenLeben und nierenkranke Katze. Wie ich dort glücklicherweise erfahren durfte, zeigte das Blutbild doch keine beginnende chronische Niereninsuffizienz, allerdings einen Sauerstoffmangel (leider bestätigte sich im Februar 2007 bei einem Veterinär-Kardiologen der Verdacht auf eine Herzerkrankung).

Allergietest und zweite Ausschlussdiät mit industriellem Diätfutter

Obwohl ich immer wieder auf die Aussage gestoßen war, dass Allergietests bei Katzen kaum Aussagekraft hätten, ließ ich bei Chico doch einen Blut-Allergietest machen. Ich vermutete, dass irgendeine andere Allergie als Futtermittel den Juckreiz verursachen müsste. Der Allergietest zeigte dann – zu unser aller Überraschung –, dass Chico auf Rind und Lamm allergisch reagierte. Die Tests auf Pollen, Milben, usw. waren allesamt negativ.

Also versuchte ich ein anderes industrielles Allergiefutter mit hydrolysierten Proteinen auf Basis von Huhn und Mais. Der Juckreiz besserte sich tatsächlich etwas! Der Verdacht auf Futtermittelallergie hatte sich, nach einem halben Jahr Ursachensuche, bestätigt.

Nach ca. 6 Wochen fing Chico wieder an, mäkelig zu werden. Sie wollte das Futter nicht mehr gerne fressen und ich musste wieder um jeden Happen betteln. Der Juckreiz hatte sich zwar gebessert, Chico musste ihren Body aber immer noch tragen und so ganz wollte der Juckreiz nicht verschwinden. Ich fing an, mich in die Ernährungsbedürfnisse von Katzen einzulesen. Und entschloss mich schließlich, eine quasi dritte Ausschlussdiät durchzuführen – mit selbst zubereitetem Futter.

Ab Februar 2007

Dritte Ausschlussdiät

Da Chico auf Hühnchen negativ getestet war, wollte ich es zunächst damit versuchen. Chico nahm erst nach langem Bitten ein kleines bisschen vom Huhn – und erbrach sich kurze Zeit später. Der Juckreiz wurde ca. 30 Minuten nach dem ersten Probieren offenbar unerträglich, Chico kratzte und kratzte und konnte gar nicht mehr aufhören. Ganz offensichtlich war Hühnchen einer der Allergieauslöser, obwohl das Ergebnis des Allergietests nichts dergleichen gezeigt hatte.

Nach einigem Überlegen entschloss ich mich dazu, es mit Kaninchen zu probieren. Chico akzeptierte das Fleisch sofort, erbrach sich nicht und der Juckreiz wurde weniger. Nach und nach konnte ich Chicos Speiseplan bei den Fleischsorten um Strauß, Ente, Gans und Hase erweitern. Mit der Ausschlussdiät konnte ich auch Ballaststoffe und Mineral-/Vitaminpräparate finden, die Chico verträgt und akzeptiert. Wie ich bei der Ausschlussdiät vorgegangen bin, kannst Du auf folgender Seite nachlesen: Ausschlussdiät.

Reaktion auf Antibiotikum

Mit der Ausschlussdiät hatten wir den Juckreiz einigermaßen im Griff, jedoch noch nicht vollständig. Im Juni 2007 bekam Chico eine heftige Bronchitis, die mit einem Antibiotikum behandelt werden musste. Leider reagierte Chico auf irgendeinen Stoff darin ebenfalls allergisch, der Juckreiz verstärkte sich wieder sehr stark. Allerdings hatten wir keine Wahl, als das Antibiotikum lange genug zu geben. Nach der Behandlung und dem Absetzen des Antibiotikums bekamen wir jedoch den Juckreiz wieder in den Griff. Wie immer nach starken Reaktionen dauerte das bei Chico wieder ca. 8 Wochen, doch es war eine klare Tendenz zum Positiven zu erkennen

Klassisch homöopathische Behandlung

Im August 2007 beschloss ich dann, Chico ergänzend zur Ausschlussdiät mit einer klassisch homöopathischen Behandlung durch eine studierte Homöopathin zu unterstützen. Mit der homöopathischen Behandlung bekamen wir den Juckreiz vollständig in den Griff (zuvor hatte Chico immer noch leicht gekratzt) und ihr Allgemeinbefinden verbesserte sich sehr.

Meine Befürchtungen im Winter 2006/2007, dass Chico nur noch wenige Monate bei mir sein könnte, lösten sich in Luft auf. Chico ging es so gut wie schon lange nicht mehr: Sie wirkte um Jahre jünger, ihr Juckreiz verschwand vollständig und sie nahm wieder aktiv am Leben teil.

Rückfälle

Seit dem Beginn der homöopathischen Behandlung gab es noch einige kleinere Rückfälle. So reichte beispielsweise einmal ein vom Pizzaboden heruntergefallener Krümel aus, um ihren Juckreiz wieder hervorzurufen. Auch diverse ausgetestete Futtermittel führten immer wieder – und führen immer noch – zu Juckreiz und/oder Erbrechen. Leider bin ich selbst an einigen Rückfällen nicht ganz unschuldig: So wusste ich, dass Chico allergisch auf Möhren reagiert. Bei der Suche nach Ballaststoffen, stieß ich dann auf Pastinaken und probierte diese aus – ohne zu bedenken, dass Möhren und Pastinaken miteinander verwandt sind. Das hat mich gelehrt, immer auch mögliche Kreuzallergene im Kopf zu haben und vor dem Austesten neuer Futterkomponenten zu recherchieren, welche Komponenten miteinander verwandt sein könnten.

Die Rückfälle halten sich jedoch im Rahmen. Dadurch, dass ich genau weiß, was sich als verträglich herausgestellt und bewährt hat, kann ich das Futter immer schnell wieder auf eine verträgliche Zusammenstellung umstellen. Der Juckreiz hält so i.d.R. nur wenige Tage vor. Ihre Bodies musste Chico jetzt schon lange nicht mehr tragen und ich bin optimistisch, dass wir sie auch nicht mehr – oder wenn dann nur kurz – brauchen werden.

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